Theo Guillery (1900 - 1976)

Werk Biografie Kurzbiografie
Theo Guillery wurde am 20. Dezember 1900 in München geboren. Sein Vater Franz Guillery , damals schon ein bekannter Maler, wünschte sich für seinen Sohn die juristische Laufbahn. Jedoch der starke Drang zur künstlerischen Richtung veranlaßte den Sohn, heimlich die Aufnahmeprüfung an der Münchner Kunst­akademie abzulegen. Die 8 Semester seiner dortigen Ausbildung studierte er dann in den Mal- und Zeichenschulen von Angelo Jank, Franz von Stuck, Martin Feuerstein und Heinrich Zügel.

Bereits mit 23 Jahren wurde er als Mitglied in die Münchener Künstlergenossenschaft aufgenommen, was bei solcher Jugend eine große Seltenheit war. Clement Morro, Paris, schreibt 1928 in der «Revue moderne des arts et de la vie» unter anderem: "Theo Guillery, Maler des Gartens, lebhaft in reichen und gegeneinander abgestimmten Farben, den ich mir auf der Ausstellung in München (im Glaspalast) gemerkt habe, hat die Anlage zu einem hochkarätigen Koloristen...", und: "Ich war sehr überrascht, das Alter des Künstlers zu erfahren, und daß sein Werk als Landschaftsmaler nicht nur Versprechungen, sondern bereits bemerkenswerte und geschätzte Verwirklichungen enthielt...."

Obwohl der Künstler in jungen Jahren sein Können an vie­len Themen mit größtem Erfolg erprobte, war es vor allem außer den zahlreichen Garten- und Blumenmotiven die Land­schaftsdarstellung, die in seinem Schaffen den größten Raum einnahm. Neben zahlreichen Studienreisen nach Frankreich, Österreich und in die Schweiz begleitete er seinen Vater auch nach Italien, wo er viele herrliche Motive fand. Und er wäre kein Maler der Münchener Schule gewesen, wenn er nicht vor allem der Gebirgslandschaft sein Interesse zugewendet hätte, fand er doch die prachtvollsten Szenerien geradezu vor den Toren der Isarstadt.

Als Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft stellte der Maler regelmäßig im Glaspalast und im Haus der Kunst, aber auch in anderen deutschen Städten aus.

  1949 zog er mit seiner Frau Elisabeth ins oberbayerische Buchbach. Ein Sohn, Thomas, und die Tochter Nina wurden geboren. Seine Tätigkeit bei der Münchener Künstlergenossenschaft behielt der Künstler bei, er war inzwischen auch Vorstandsmitglied, Schatzmeister, fungierte als Juror und wurde schließlich 2. Präsident. Zwischen erneuten Studienreisen nach Italien suchte er aber immer wieder seine Motive in den Bergen, an den Seen und Flüssen seiner engeren Heimat. Er malte an der Isar, Sempt und Isen, im Stubaital wie im Berchtesgadener Land und in Tirol. Durch ständige Beobachtung der Natur und Verfeinerung der technischen Mittel trachtete er stets danach, nicht nur im Althergebrachten, in der bloßen Weiterführung überkommener Prinzipien und Regeln steckenzubleiben, sondern neue formale und farbige Ausdruckswerte zu erreichen, was ihm hervorragend gelang.

Guillerys Motive sind in der Mehrzahl anspruchslos und bescheiden. Eine einsame Brücke, ein stilles Gehöft oder eine Gruppe von Bäumen sind ihm liebens- und malenswerte Motive. Der Künstler nimmt mit Bedacht in seinen Land­schaftsbildern Abstand vor allzuviel Staffage; ein Zuviel würde vielleicht die Gesamtstimmung beeinträchtigen und den Blick von den eigentlichen Werten des dargestellten Themas ablenken. Von dieser Bescheidenheit in der Motivwahl kontrastiert sich bei den Bildern Theo Guillerys der Reichtum der Farbgebung und die Verschwendung des Lichtes. Bei seinen Garten-und Blumenbildern kann man dies besonders bewundern. Clement Morro schreibt dazu 1929: "In Theo Guillery findet man einen Maler von besonderer Farbgebung". Mit den Augen dieses jungen und sympathischen Künstlers sieht sich die Natur an wie ein Feenreich von Farben. . ."

Theo Guillery starb am 30. Juni 1976 in seiner Wahlheimat Buchbach mit 75 Jahren. Er und sein Vater fanden ihre letzte Ruhestätte am Münchener Waldfriedhof in der Künstlersektion der Stadt München.